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AutorenbildKatja Sonntag

Tinnitus-Patienten können von einer manuellen und/oder Physiotherapie profitieren.

Patienten mit chronischem Tinnitus sind oftmals verzweifelt. Sie fürchten, ein Leben mit störendem Ohrgeräusch führen zu müssen. Dabei gibt es wirksame Behandlungsmöglichkeiten.

Chronisch ist ein Tinnitus, wenn die Beschwerden mehr als drei Monate anhalten. Unterschieden werden vier Schweregrade (s. Kasten). Als kompensiert gilt die Erkrankung, wenn das Ohrgeräusch die Lebensqualität nicht wesentlich mindert. Eine Dekompensation beeinträchtigt sämtliche Lebensbereiche und führt häufig zu Begleiterkrankungen wie Depression, Insomnie und Angstzuständen.


Schweregrade des Tinnitus

Grad 1: Tinnitus gut kompensiert, kein Leidensdruck

Grad 2: Ohrgeräusche vor allem in Stille, störend bei Stress und Belastungen

Grad 3: dauerhafte Beeinträchtigung in Beruf und Privatleben

Grad 4: völlige Dekompensation im privaten Bereich, Berufsunfähigkeit



Grundlage der Diagnostik ist wie bei vielen anderen Erkrankungen auch die gründliche Anamnese. Sie ermöglicht eine Einschätzung von Symptomlast, etwaiger Schwerhörigkeit und Komorbiditäten. Zum Pflichtprogramm gehört eine HNO-ärztliche Abklärung einschließlich Tonaudiometrie und Bestimmung der Tinnitusintensität. Diese Dia­gnostik sollte spätestens im Fall einer relevanten Verschlechterung erfolgen und kann je nach Befund durch Spezialverfahren erweitert werden.


Am Anfang der Therapie steht eine Beratung zur benignen Natur des chronischen Tinnitus und den guten Behandlungsmöglichkeiten („Counselling“). Wichtig ist, dass man den Patienten mit seinen Ängs­ten und seiner selbst empfundenen Ohnmacht nicht allein lässt. Schließlich befürchtet so mancher, er hätte einen Hirntumor oder trüge ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und anderweitige Störungen der Hirnfunktion. Diese Patienten sind schon sehr erleichtert, wenn sie erfahren, dass ihr Geräusch „nur“ aus dem Ohr oder Hörsystem kommt.


Außerdem ist fast immer Abhilfe möglich, selbst ein jahrelang bestehender Tinnitus kann noch sistieren. Im chronischen Stadium ist das Ziel zwar nicht mehr die Beseitigung der Beschwerden, aber auch die anvisierte Habituation ermöglicht eventuell ein völliges „Vergessen“ des Geräuschs.


Von Rauschgeneratoren wird abgeraten

Für Patienten mit eingeschränkter Schallwahrnehmung empfiehlt die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) die Versorgung mit einem Hörgerät. Diese ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Gewöhnung an den Tinnitus. Von Rauschgeneratoren (Noiser) bzw. einer entsprechenden Funktion in der Hörhilfe raten die Autoren mangels Wirknachweis ab. Hochgradig schwerhörige oder ertaubte Patienten profitieren von einem Cochleaimplantat. Es sorgt auch bei einseitigem Befund für eine gute Suppression des Tinnitus. Empfehlenswert sind auch Hörtherapien, die die Habituation fördern, indem sie die inhibitorischen Effekte der Hörwahrnehmung stärken.


Eine wesentliche Grundlage der Tinnitus-Behandlung ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), die ebenfalls auf einer Desensibilisierung beruht. Ihre Wirksamkeit wurde in großen kontrollierten Studien nachgewiesen.


Umgebungsschall anreichern

Stille vermeiden heißt ein probates Rezept zur Selbsthilfe bei chronischem Tinnitus. Der Patient soll den Schall in seiner Umgebung auf angenehme Weise anreichern – am besten mit Naturklängen (z.B. Fenster öffnen). Störender oder irritierender Schall ist unbedingt zu vermeiden.


Kognitive Verhaltenstherapie lindert auch Begleitsymptome

Die Leitlinie plädiert deshalb dafür, allen Patienten mit chronischem Tinnitus eine KVT anzubieten. Sie induziert einen Lernvorgang im Gehirn, der die aktive Zuwendung an den Tinnitus reduziert, wodurch dieser weniger oder gar nicht mehr wahrgenommen wird. Mithilfe der KVT lassen sich auch typische Begleitsymptome wie Angstzustände und Depressivität lindern. Den Mangel an Therapieplätzen könnten internetbasierte KVT-Angebote ausgleichen, für die eine ähnlich hohe Wirksamkeit gezeigt wurde.


Von einer Pharmakotherapie des chronischen Tinnitus raten die Leitlinienautoren ab, da es nach ihrer Einschätzung noch keine ausreichenden Daten zur Wirksamkeit bei dieser Indikation gibt. Auch für speziell zur Behandlung chronischer Ohrgeräusche entwickelte Geräte und akustische Stimulationen mit Tönen, Geräuschen oder verfremdeter Musik fehlt bisher noch die Evidenz. Auf invasive Verfahren wie Hirnstimulationen oder eine Lasertherapie sollte mangels belegbarer Effekte und teilweise erheblicher Sicherheitsrisiken ebenfalls verzichtet werden.


Tinnitus-Patienten mit pathologischen HWS-Veränderungen oder kranio-mandibulärer Dysfunktion können von einer manuellen und/oder Physiotherapie profitieren. Für Nahrungsergänzungsmittel, Homöopathie und chinesische Kräutermedizin existiert dagegen kein Wirknachweis, ebenso wenig für die Reduktion von Salz und Koffein. Akupunktur kann zwar eventuell begleitende Schmerzen und Verspannungen lindern, nicht aber das störende Ohrgeräusch.


Eine wichtige Rolle im Tinnitus-Management spielen Selbsthilfegruppen, in denen sich die Patienten mit Leidensgenossen austauschen können – entweder persönlich oder via Internet. Das stärkt das Selbstbewusstsein und vertieft das Wissen über die Erkrankung. Deshalb sollten Betroffene ausdrücklich zur Teilnahme motiviert werden.


Quelle: S3-Leitlinie „Chronischer Tinnitus“, AWMF-Register-Nr. 017/064

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Unknown member
Aug 14, 2022

HILFE BEI KLINGELN IN DEN OHREN


Tinnitus-Geräusch ist keine anständige Erfahrung. Durch die Schmerzen zu gehen und den Fokus zu verlieren, verursacht durch Klingeln, Zischen, Zischen und Rauschen in den Ohren, ist eine Qual. Ich verstehe den Kampf, weil ich dort 5 Jahre lang war und durch eine Kräuterbehandlung eine dauerhafte Tinnitus-Linderung bekam. Ich werde sagen, dass es eine dauerhafte Heilung durch den Kräuterbehandlungsmodus von Dr. Ajay gibt. Ich litt unter Tinnitus, besuchte alle möglichen Experten für Klangtherapie und benutzte alle Rezepte, die ich bekam, aber nichts half. Es gab eine Zeit, in der ich aufgrund der Schmerzen am liebsten mein Leben beenden wollte, ich fühlte mich frustriert und in Folter gedrängt, aber es gibt Hoffnung mit der Kräutertherapie von…

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