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Rückenprobleme bei Jugendlichen

Autorenbild: Katja SonntagKatja Sonntag

Was ist Morbus Scheuermann und was hilft dagegen?


Bei der Scheuermann-Krankheit wächst die Wirbelsäule ungleichmäßig und verkrümmt. Rückenschmerzen und Rundrücken können die Folge sein. Mit Physiotherapie und geeignetem Sport lässt sich gegensteuern.


Kurz zusammengefasst

Mit Morbus Scheuermann bezeichnet man eine Wachstumsstörung der Wirbelsäule bei Jugendlichen. Die Erkrankung macht zunächst kaum Beschwerden, später treten oft Rückenschmerzen auf. Häufig entwickelt sich ein Rundrücken.

Wie Morbus Scheuermann entsteht, ist noch nicht vollständig geklärt: Eine falsche Körperhaltung und genetische Faktoren können die Entstehung beeinflussen. Zu den wichtigsten Behandlungsmaßnahmen zählen Physiotherapie und rückenfreundlicher Sport; eine Operation ist selten nötig.

Was ist Morbus Scheuermann?

Bei Morbus Scheuermann ist das Wachstum der Wirbelsäule gestört. In der Folge verkrümmt die Wirbelsäule, was zu einem Rundrücken führen kann. Heranwachsende Jungen sind etwas häufiger betroffen als Mädchen.

Genau genommen wachsen die Rückenwirbel ungleichmäßig: An manchen Wirbelkörpern kommt es zu einem Fehlwachstum innerhalb der Wachstumszonen, die sich oben und unten am Wirbelkörper befinden. Der „vordere“ bauchseitige Teil bleibt im Wachstum zurück, während der „hintere“ rückenseitige weiterwächst. So entstehen keilförmige Wirbel, meist im Bereich der Brustwirbelsäule.

Wie wirkt sich das Fehlwachstum aus?

Durch die veränderte Wirbelform sind die Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern zur Bauchseite hin verschmälert. Die Beweglichkeit ist an der betroffenen Stelle herabgesetzt. Dagegen können andere Wirbelsäulenabschnitte sehr beweglich sein.


Wie wird Morbus Scheuermann behandelt?

Ziel der Behandlung von Morbus Scheuermann ist, die Wirbelsäule so weit wie möglich aufzurichten und eine weitere Krümmung zu vermeiden. Ob und welche Therapie nötig ist, hängt vom Maß der Beschwerden ab. Bevor man sich für oder gegen eine Behandlung entscheidet, sollte man sich ausführlich vom behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin beraten lassen.



Zu den wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten zählen:


Physiotherapie: Bei einer stark verkrümmten Brustwirbelsäule ist oft die Brustmuskulatur verkürzt. Rückenmuskeln, die die Brustwirbelsäule aufrichten, sind indes geschwächt. Mit gezielten Gymnastikübungen lässt sich die geschwächte Muskulatur stärken; Dehnübungen halten die Wirbelsäule beweglich. So ist es möglich, den Rücken aufzurichten und die Körperhaltung zu verbessern.

Tragen eines Korsetts: Zusätzlich zur Physiotherapie ist in einigen Fällen ein Korsett hilfreich. Dieses stützt die Wirbelsäule und richtet sie auf. Zu Beginn ist es wichtig, das Korsett konsequent zu tragen und nur zur Körperpflege abzunehmen. Später reicht es meist aus, das Korsett nachts anzulegen. Manchmal verkrümmt die Wirbelsäule nach Ende der Behandlung wieder. Daher sollte man den Therapieerfolg regelmäßig ärztlich prüfen lassen.

Medikamente: Bei starken Schmerzen kann eine vorübergehende Therapie mit Schmerzmitteln und muskelentspannenden Arzneimitteln hilfreich sein.

Operation: Ein Eingriff erfolgt nur bei sehr schweren Problemen. Spezialistinnen und Spezialisten für Wirbelsäulenchirurgie können zum Beispiel verschlissene Bandscheiben entfernen und durch körpereigenes Knochengewebe ersetzen. Zusätzlich entnehmen sie Knochenanteile, um die Wirbelsäule aufzurichten und anschließend mit Metallstäben zu stabilisieren. Ist eine OP an der Wirbelsäule geplant, hat man das Recht auf eine ärztliche Zweitmeinung.

Was kann man selbst bei Morbus Scheuermann tun?

Eine starke Muskulatur kann viele Fehlstellungen der Wirbelsäule ausgleichen. Kräftige Bauch- und Rückenmuskeln entlasten die Wirbelsäule. Wer seine Wirbelsäule außerdem beweglich hält, kann Schmerzen und Einschränkungen durch Morbus Scheuermann meist vermeiden. Sport und Gymnastik sind hierfür ideal.


Im Alltag ist es wichtig, auf eine aufrechte Körperhaltung zu achten. Eine Rückenschule kann helfen, sich besonders „rückenfreundlich“ zu verhalten. Wer viel Zeit im Sitzen verbringt, sollte möglichst Sitzposition und die Höhe des Schreibtischs anpassen. Lesen oder Schlafen in Bauchlage können hilfreich sein. Ratsam ist auch, keine schweren Lasten zu heben.


Lassen Sie sich von der Orthopädin oder vom Orthopäden beraten, welche weiteren Maßnahmen sinnvoll sind.






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