Bonn – Eine neue S3-Leitlinie soll die Versorgung von Mukoviszidose-Patienten in den ersten beiden Lebensjahren verbessern. Sie bietet umfassende Empfehlungen für die Frühtherapie der Mukoviszidose und berücksichtigt dabei die Lungenerkrankung, aber auch die Krankheitsausprägung des Magen-Darm-Traktes. Ernährung und Physiotherapie spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Hintergrund ist, dass seit Einführung des Neugeborenen-Screenings auf Mukoviszidose im Jahr 2016 betroffene Kinder deutlich früher diagnostiziert werden. „Die in den ersten beiden Lebensjahren zum Teil noch asymptomatischen Mukoviszidose-Patienten stellen die Behandler vor die Probleme einer symptomorientierten oder im Hinblick auf die Krankheitsentwicklung vorbeugenden/präventiven Diagnostik und Therapie“, schreiben die Autoren.
Die neue Leitlinie ist unter der Federführung von Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) entstanden. 35 Experten aus verschiedenen Berufsgruppen und Patientenvertreter sowie 18 Fachgesellschaften und Berufsverbänden haben an der Entstehung der neuen Leitlinie mitgewirkt.
In Deutschland sind bis zu 8.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene von der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose betroffen. Etwa 150 bis 200 Kinder werden damit jedes Jahr geboren.
Quelle: Ärzteblatt