top of page
AutorenbildPhysiotherapie Praxis Katja Sonntag

Atemtraining mit Physiotherapeuten vor OP kann postoperative Pneumonie verhindern

Patienten mit einem Eingriff am Oberbauch können von einer prä­operativen Atemschulung durch einen Physiotherapeuten profitieren. Das berichten Wissenschaftler aus Australien und Neuseeland im British Medical Journal (2018; doi: 10.1136/bmj.j5916).

Bei der Oberbauchchirurgie werden unter anderem Darm-, Leber- oder Nieren­erkrankungen behandelt. Es ist laut den Autoren das häufigste große chirurgische Verfahren, das in den Industrieländern durchgeführt wird, birgt jedoch das Risiko schwerwiegender Lungenkomplikationen wie einer postoperativen Lungenentzündung.

441 Patienten untersucht

Die Studie umfasste 441 Erwachsene, die auf einen elektiven Abdominaleingriff warteten. Sie erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder eine Informationsbroschüre (Kontrolle) oder eine zusätzliche 30-minütige Atemübungseinheit von einem Physiotherapeuten. Diese gelernten Atemübungen sollten sie direkt nach der OP anwenden.

Nach der Operation wurden die Patienten 14 Tage lang täglich auf Anzeichen von Lungenkomplikationen untersucht. Längerfristige Maßnahmen wie die Dauer des Kranken­haus­auf­enthaltes, die Inanspruchnahme von Intensivstationen, die Kranken­hauskosten und alle Todesursachen wurden ebenfalls erfasst.

Unter Berücksichtigung potenziell einflussreicher Faktoren wie dem Alter des Patienten und von Komorbiditäten konnte die Intervention die Rate der Lungen­komplikationen innerhalb von 14 Tagen nach der Operation halbieren.

„Diese Assoziation schien bei Patienten mit kolorektaler Operation, bei Patienten unter 65 Jahren, bei Männern oder bei Patienten, bei denen ein erfahrener Physiotherapeut das Training durchführte, stärker zu sein“, berichten die Forscher.

Sie sagen, dass ihre Ergebnisse „direkt auf die 10 Millionen Patienten anwendbar sind, die weltweit für die elektive große Bauchchirurgie gelistet sind“ und dass dieser Service „für alle Patienten in

Betracht gezogen werden könnte, die auf eine Oberbauchchchirurgie warten“.

Quelle: aerzteblatt.de

bottom of page