Die Füße leisten jeden Tag Schwerstarbeit - trotzdem sollen sie möglichst gesund bleiben, am besten bis ins hohe Alter. Doch vielen Menschen bereiten die Füße schon in jungen Jahren Probleme: Verkümmerte Fußmuskeln sorgen unter anderem für schiefe Zehen und verschobene Knochen. Sie können schon bei kurzen Laufwegen zu erheblichen Schmerzen führen - nicht nur in den Füßen, sondern im ganzen Körper.
Oft können Krankengymnastik und Barfußlaufen Beschwerden wie Plattfuß, Spreizfuß, Hammerzehe und Ballenzeh (Hallux valgus) lindern.
Füße haben schwer zu tragen
Bei einem Körpergewicht von 70 Kilogramm tragen die Füße während eines Tages ein Gesamtgewicht von rund 2.500 Tonnen - das entspricht etwa vier ICE-Zügen. Innerhalb von drei Tagen sind die Füße im Durchschnitt einer Belastung des Gesamtgewichts des Eiffelturms ausgesetzt, innerhalb von sechs Monaten dem Gewicht der Freiheitsstatue: fast 430.000 Tonnen. Beim Tragen von Stilettos lastet auf der Ferse einer 60 Kilogramm schweren Frau ein 28-mal so hoher Druck wie auf jedem Fuß eines 2,6 Tonnen schweren Elefanten. Beim normalen Gehen wirkt auf den Hinterfuß das 4,5-Fache des Körpergewichts ein - beim Joggen erhöht sich dieser Wert auf das 9-fache.
Barfußlaufen trainiert den Fuß
Wer Probleme mit Zehen oder Füßen hat, sollte möglichst oft die Schuhe ausziehen. Sie engen die Füße ein und lassen die Muskulatur verkümmern. Barfuß über Sand, Steine oder andere Untergründe zu laufen ist ein gutes Fußtraining und kann verhindern, dass ein Senkfuß, Spreizfuß oder Knickfuß entsteht. Vorübergehend können speziell eingepasste Schuheinlagen helfen, das Fußgewölbe zu stützen.
Beim Barfußlaufen lernt die Muskulatur, sich auf die Situation einzustellen und den Fuß zu stabilisieren. Davon profitieren nicht nur die Füße, sondern auch Knie, Hüfte und Wirbelsäule. Außerdem regt Barfußlaufen die Durchblutung an. Das Laufen über harte und scharfkantige Untergründe muss man trainieren, damit die Füße ihre Empfindlichkeit verlieren. Gelegenheit zum Trainieren bietet jeder Haushalt: Teppich, Fliesen, Kissen oder Tücher, die man beim Fernsehen mit den Zehen aufhebt.
Übungen gegen Ballenzeh
Wenn sich die Füße verändern, können sich dadurch die Großzehen verschieben und andere Zehen einengen (Hallux valgus). Die Folge: Der Ballen entzündet sich, wird rot und schmerzt. Abhilfe schaffen zunächst Einlagen, idealerweise ergänzt durch eine gezielte Physiotherapie. So lässt sich eine Operation eine ganze Weile hinauszögern.
Bei der Traktion zieht der Physiotherapeut vorsichtig an jedem einzelnen Zehengelenk, entfernt so die Gelenkflächen voneinander und lindert den Schmerz.
Mehr Beweglichkeit ist das Ziel der Mobilisierung: Mit der Übung "die Krake" können Betroffene ihr Fußgewölbe kräftigen. Dafür krallen sie den Vorfuß um einen halben Tennisball und halten dann für ein paar Sekunden die Spannung. Das soll verhindern, dass das Gewölbe weiter absackt und der Ballenzeh noch schiefer wird.
Zur Kräftigung des Fußgelenks stecken Betroffene den Fuß in einen Behälter mit Sand, zum Beispiel Vogelsand, und machen darin Greifübungen.
Für Entspannung sorgt eine Fußreflexzonenmassage mit dem Igelball.
Problemen an Füßen und Zehen vorbeugen
Damit Fußprobleme gar nicht erst entstehen, sollte man schon im Kindesalter häufig barfuß laufen. Ein Fußbett im Kinderschuh ist nicht zu empfehlen, weil es den Fuß an eine bestimmte Stellung gewöhnt. Wichtig ist, dass Füße regelmäßig Abwechslung bekommen.