Bei einem Meniskusriss wird oft operiert. Eine neue Studie kam jetzt allerdings zu dem Ergebnis, dass Physiotherapie bei Menschen mittleren Alters offenbar ebenso gut helfen kann wie eine Operation.
Forscher aus Dänemark und Norwegen hatten den Erfolg der beiden Behandlungsmethoden miteinander verglichen und fanden keine klinisch relevanten Unterschiede. Das galt für die Schmerzen ebenso wie für die Funktion des Knies beim Sport oder in der Freizeit, wie sie im Fachblatt The British Medical Journal (BMJ) berichten. Die konservative Therapie verbesserte nach drei Monaten sogar noch die Musfkelkraft des Oberschenkels. Bei beiden Behandlungsmethoden seien innerhalb von zwei Jahren keine schweren unerwünschten Ereignisse aufgetreten, berichten die Forscher weiter. 13 Teilnehmer hätten in dieser Zeit von der Physiotherapie- in die OP-Gruppe gewechselt, allerdings ohne damit eine zusätzliche Verbesserung zu erreichen.
In ihrer Arbeit hatten sie 140 Studienteilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren, die unter verschleißbedingter Meniskusruptur ohne Arthrose litten, verglichen. Eine Gruppe hatte zwei- bis dreimal pro Woche über einen Zeitraum von zwölf Wochen unter Aufsicht eines Physiotherapeuten krankengymnastische Übungen durchgeführt. Bei der anderen Gruppe wurde eine Arthroskopie durchgeführt, gefolgt von einfachen täglichen Übungen, die von den Teilnehmern eigenständig zu Hause absolviert werden sollten. Die Forscher sprechen sich daher dafür aus, dass eine durch Physiotherapeuten angeleitete Bewegungstherapie als eine Behandlungsoption für diese Art von Knieverletzung öfter in Betracht gezogen werden sollte. Weltweit unterzögen sich jährlich rund zwei Millionen Menschen einer Kniearthroskopie, doch die Studien deuten darauf hin, dass diese den meisten Menschen nur wenig helfe.