Auch mit Windpocken haben sich deutlich mehr Menschen infiziert. Doch es gibt auch gute Nachrichten aus den Arztpraxen der Stadt.
Hamburg. Die Zahl der Keuchhusten-Fälle in Hamburg hat drastisch zugenommen: Im ersten Halbjahr dieses Jahres haben sich 148 Hamburger mit dem Keuchhusten-Erreger infiziert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem es 78 Fälle gab, ist das ein Plus von fast 90 Prozent. Das teilte die Krankenkasse IKK classic mit, die sich auf eine aktuelle Statistik des Robert Koch-Instituts bezieht.
Insgesamt erkrankten im vergangenen Jahr 168 Hamburger an Keuchhusten – 2014 lag die Zahl mit 224 Keuchhusten-Fälle jedoch weitaus höher. Bundesweit sieht die Entwicklung ähnlich aus. Während die deutschlandweiten Fallzahlen im Jahr 2015 im Vergleich zu 2014 um 26,4 Prozent sanken, sind sie in den ersten sechs Monaten 2016 um 28 Prozent gestiegen: Von Januar bis Juni 2015 gab es 4596 Fälle, im ersten Halbjahr dieses Jahres 5881 Keuchhusten-Fälle.
Schon 331 Hamburger an Windpocken erkrankt
Auch die Windpocken machen den Hamburgern zunehmend zu schaffen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurde 2014 bei 327 Patienten Windpocken diagnostiziert. 2015 waren es fast 200 Patienten mehr (526 Fälle). Im ersten Halbjahr 2016 sind bereits 331 Windpockenfälle in der Hansestadt gemeldet worden – im ersten Halbjahr 2015 waren es nur 278 Fälle.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht für die Hamburger: Die Zahl der Masern- und Mumps-Fälle ist zurückgegangen. Diese Entwicklung sei bereits seit längerem zu beobachten, sagte Peter Rupprecht von der IKK classic. "Im ersten Halbjahr 2016 sind zehn Hamburger an Mumps erkrankt, 2015 waren es bis Ende Juni 35 Personen", sagte er. Im gesamten Jahr 2014 hatten sich 69 Hamburger mit dem Mumpsvirus angesteckt, 2015 waren nur 48 Hamburger.
Ähnlich sieht die Entwicklung in ganz Deutschland aus. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden 2015 bundesweit 702 Personen, die an Mumps erkrankt waren, gemeldet. Das sind mehr als 130 Meldungen weniger als 2014 – also ein Rückgang von fast 16 Prozent. 2014 waren es sogar noch 835 Meldungen. Bis Ende Juni 2016 wurden in Deutschland 350 Mumps-Fälle diagnostiziert, 73 Fälle weniger als im ersten Halbjahr 2015.
Eines haben alle vier Krankheiten – Masern, Mumps, Keuchhusten und Windpocken – gemeinsam: Gegen alle gibt es Impfungen, mit denen man sich und seine Kinder effektiv gegen eine Infektion schützen kann.